Von dreimonatiger beruflicher Auszeit zur Gründung eines Entwicklungshilfevereins

Peter Birkenbeil berichtet über die Entstehungsgeschichte von Agua Viva

(Artikel vom Sommer 2016)

Als ich im Herbst 2008 für ein Vierteljahr nach Peru reiste, um dort Entwicklungshilfe zu leisten, ahnte ich noch nicht, dass sich aus diesem Projekt eine längerfristige Bindung ergeben würde.

Ursprünglich hatte ich geplant, drei Monate lang kräftig mitanzupacken, um dann mit den im Vorfeld gesammelten Spendengeldern eine der Aktivitäten zu unterstützen, die ich in dieser Zeit kennenlernen dürfte – wobei meine Wahl auf die Trinkwasserversorgung fiel.

 

Doch die Sache entwickelte sich weiter: Zum einen waren viele Freundschaften und soziale Bindungen entstanden, zum anderen kamen in der Folgezeit immer wieder Menschen oder Institutionen mit dem Angebot auf mich zu, für die Fortführung meiner Aktion etwas beisteuern zu wollen. So ergab es sich, dass ich im Schnitt alle zwei Jahre nach Peru zurückkehrte und mittlerweile vier Andensiedlungen mit Wasser versorgt werden konnten.

 

Aufgrund des einfachen technischen Konzepts (Quellwasser wird chloriert und über PVC-Rohre in die bergab gelegenen Siedlungen geleitet) und weil die begünstigte Bevölkerung einfache Arbeiten wie das Ausheben der Rohrschächte eigenhändig ausführt, gestalten sich die vorgenommenen Installationen dabei äußerst wirtschaftlich.

 

Bei meinem letzten Besuch hatte ich erstmals auch 23 kg an gespendeten Kleidungsstücken dabei, die ich an die dankbaren Menschen vor Ort verteilte. Ein besonderes Highlight bildeten dabei die strahlenden Festival-Shirts des Uferrockvereins, welche sich bei den Einheimischen besonderer Beliebtheit erfreuten.

 

Als wichtigen Erfolg werte ich die Tatsache, dass ich in Zusammenarbeit mit einer lokalen Caritas-Organisation für meine letzen Projekte eine nicht unerhebliche Bezuschussung durch die peruanische Regierung erzielte, wodurch sich der Wirkungsradius der Arbeiten entsprechend erweitert hat und das Geld aus der Staatskasse seinen Weg auch zu den kleinen, abgelegenen Siedlungen finden konnte, denen sonst kaum Unterstützung zuteil wird.

 

Um das Ganze auch in Deutschland auf eine öffentlich getragene Basis zu stellen, gründete ich schließlich den Verein Agua Viva („lebendiges Wasser“). Gemessen an den großen, etablierten Hilfsorganisationen ist der Einflussbereich eines solchen Vereins natürlich sehr begrenzt, doch besteht ein wesentlicher Vorteil darin, dass keinerlei Kosten für Selbstverwaltung und Öffentlichkeitsarbeit entstehen. Da es mir ein persönliches Anliegen ist, jede Spende zu hundert Prozent in die Entwicklungsprojekte zu investieren, werden unvermeidbare Ausgaben wie etwa für die Versendung von Zuwendungsbestätigungen nach wie vor privat beglichen.

Zusammen mit den Menschen in Peru sind wir für jeden Beitrag dankbar!

Spendenkonto:

Agua Viva

IBAN DE62 5766 2263 0001 9214 26

BIC GENODED1MPO

Falls Zuwendungsbestätigung gewünscht, bitte unter Verwendungszweck Adresse angeben.

Illustrierte Druckversion des Berichts zum Download